Fast Forward Preisträger*innen
Fast Forward Preisträger*innen Jaz Woodcock-Stewart und Laura Kutkaitė inszenieren am Staatsschauspiel Dresden.
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Inszenierungen von Fast Forward Preisträger*innen am Staatsschauspiel Dresden
Der Preis der Fast Forward Festivaljury hat Folgen, bedeutet er doch die Einladung zu einer neuen Inszenierung am Staatsschauspiel Dresden. Die britische Regisseurin Jaz Woodcock-Stewart (Fast Forward Preisträgerin 2021) und die litauische Regisseurin Laura Kutkaitė (Fast Forward Preisträgerin 2022) sind in der Spielzeit 23/24 mit je einer Arbeit im Repertoire des Staatsschauspiels vertreten.
JASON MEDEA MEDLEY
von Jaz Woodcock-Stewart und Ensemble
Wie trennt man sich, wenn einen Unzähliges verbindet, das sich nicht in zwei Hälften teilen lässt? Was bedeutet die Trennung für alles, was man sich zusammen erarbeitet hat? Wann ist Vergebung denkbar – für Fehltritte und Verletzungen? Ist sie überhaupt möglich? Und wo bahnen sich Wut und Rache ihren Weg, als letzte mögliche Emotionen?
Jaz Woodcock-Stewart umkreiste bereits in ihrer Inszenierung CIVILISATION, mit der sie 2021 den Jurypreis bei Fast Forward gewann und 2022 zum Festival Radikal jung am Münchner Volkstheater eingeladen wurde, die „Leere, die sich nach dem Verlust eines geliebten Menschen auftut“. Sie fand dafür „eine Form, die beredt über eine Katastrophe spricht, für die es keine Worte gibt“ – so die Begründung der Jury. In JASON MEDEA MEDLEY fragt sie gemeinsam mit dem vierköpfigen Ensemble und einem Streichquartett nach den Vorzeichen einer Trennung und den Bedingungen, unter denen es sich danach leben lässt – anhand von Motiven des mythologischen Paares Medea und Jason und zugleich dicht an den Konflikten, die unsere Gegenwart nicht nur in privaten Beziehungen beherrschen.
Wieder am 27. September, 30. Oktober und im November 2023 im Kleinen Haus 2
JUDITH SHAKESPEARE – RAPE AND REVENGE
von Paula Thielecke
Judith Shakespeare hat es satt, nur die Ideenstifterin ihres berühmten Bruders zu sein. Sie will als Autorin endlich selbst gehört werden. Nachdem sie Williams Handynummer gegen einen Termin beim Theaterintendanten tauschen konnte, wittert dieser den Erfolg: Was, wenn nur der Nachname auf dem Plakat steht? Er beauftragt sie, ein Stück über rape culture zu schreiben, ohne damit zu rechnen, dass sich am Ende das Patriarchat selbst abschaffen wird.
Paula Thieleckes Stück führt Virginia Woolfs Gedankenspiel weiter, dass Shakespeare eine begabte Schwester gehabt haben könnte, und holt diese mit schnellen Dialogen, feministischen Querverweisen und einem Chor der Überlebenden ins Heute. Laura Kutkaitė, Fast Forward Preisträgerin 2022 mit ihrer Arbeit DAS SCHWEIGEN DER SIRENEN, inszeniert erstmals am Staatsschauspiel Dresden und widmet sich erneut der Frage, warum Geschichten selbstverständlicher Gewalt gegen Frauen nach wie vor unsere Kultur prägen.
Ab 2. März 2024 im Kleinen Haus 1