Golem XIV
Die Morgenlesung
Regie
Text
Stanislaw Lem
Dauer
60 min
Stanislaw Lems (1921–2006) Science-Fiction-Werke gehören zur Weltliteratur. Seine Bücher wurden in 57 Sprachen übersetzt, 45 Millionen Mal verkauft und zahlreich verfilmt. Lems beeindruckendes technologisches Verständnis zieht sich als Fundament durch eine Literatur, deren menschliche Protagonisten zumeist an sich selbst und dem Unverständnis für eine scheinbar rätselhafte Umwelt scheitern. GOLEM XIV, erschienen 1973 und überarbeitet 1981, bezieht sich auf die Arbeit an der künstlichen Intelligenz und deren eigenwillige Reaktion auf ihre Schöpfer: Denn bevor sich der Supercomputer GOLEM XIV in die „Zone der Ruhe“ verabschiedet, versucht er der Menschheit die Historie ihrer wesentlichen Irrtümer in Form dreier Vorlesungen aufzuzeigen. Nicht ohne Humor nimmt Lem dabei einige zentrale Fehleinschätzungen im Verhältnis zwischen Mensch und Natur, Evolution und Fortschritt, Vergangenheit und Zukunft ins Visier.
Acht Kolleginnen und Kollegen haben sich bereit erklärt, je einen Ausschnitt aus Golems Vorlesungen an die Menschheit auf Deutsch bzw. auf Englisch zu lesen und als Audiofile dem Festival zur Verfügung zu stellen. Die Lesungen werden immer morgens zwischen 10.00 und 11.00 Uhr über die Website des Festivals www.fastforw.art ausgestrahlt und stehen bis 15.11.2020 um 24.00 Uhr noch in der Audiothek zur Verfügung.
Excerpts from „Golem XIV“ from IMAGINARY MAGNITUDE by Stanislaw Lem, translated by Marc E. Heine. English Translation Copyright © 1984 by Houghton Mifflin Harcourt Publishing Company. Used by permission. All rights reserved. Deutsche Rechte Suhrkamp Verlag Berlin
Teil 1
Jan Philipp Stange, 1987 in Hamburg geboren, lebt und arbeitet in Frankfurt am Main als Regisseur, Autor und Kurator. Er studierte Literatur, Philosophie, Regie und Theater-wissenschaft in Hamburg, Frankfurt und Tel Aviv. Er inszeniert Performancetheater und klassische Stücke an Theatern und freien Produktionshäusern im deutschsprachigen Raum. Seine Inszenierungen wurden zu zahlreichen Festivals in Deutschland und international eingeladen. Seit 2016 ist er im Leitungsteam des Frankfurter Theaterhauses studioNAXOS tätig, seit 2019 als Geschäfts-führer. Er unterrichtet u.a. an der Goethe Universität Frankfurt und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt.
Teil 2
Stefanie Lorey hat in Gießen Angewandte Theaterwissenschaft studiert. Seit 2001 realisiert sie zusammen mit Bjoern Auftrag unter dem Label Auftrag: Lorey Projekte, an der Grenze zwischen Performance, Schauspiel und Installation bewegen. Ihre Arbeiten wurden u. a. am HAU Berlin, am Schauspiel Frankfurt, am Schauspielhaus Bochum, am Deutschen Theater Berlin, bei den Wiener Festwochen, den Salzburger Festspielen sowie in Caracas und in Johannesburg gezeigt. Sie war Dorothea-Erxleben Stipen-diatin an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig und Stipendiatin im künstlerisch-wissenschaftlichen Forschungs-kolleg „Versammlung und Teilhabe. Urbane Öffent-lichkeiten und performative Künste“ in Hamburg. 2017 promo-vierte sie zum Begriff der Performativen Sammlung. Seit 2018 leitet sie den Studiengang Theaterregie an der Zürcher Hochschule der Künste.
Teil 3
Stefanie Wenner studierte Philosophie, Soziologie, Literaturwissenschaft und Kunst-geschichte und promovierte an der FU Berlin im Fach Philosophie. Als Kuratorin und Dramaturgin arbeitete sie 2008 - 2012 am Berliner HAU und 2013 für die Impulse Theater Biennale. 2014 gründete sie gemein-sam mit Thorsten Eibeler apparatus, eine Plattform für die Herstellung besserer Dar-stellung von Wirklichkeit mit den Mitteln des Theaters und der Kunst. Sie lehrte u. a. an der Universität Hildesheim und dem Hochschul-übergreifendes Zentrum Tanz Berlin. Seit 2015 ist sie Professorin für Angewandte Theater-wissenschaft und Produktionsdramaturgie an der Hochschule für Bildende Künste Dresden.
Teil 4
Mirko Winkel ist in der damaligen DDR geboren und lebt in Bern, Berlin und Wien. Er studierte Bildende Kunst, Performance-Kunst und Choreografie. Das Spektrum seiner recherchebasierten und kontext-sensitiven Arbeit umfasst Performances, Videos, Vorträge, Gesprächsformate und Verbesserungsvorschläge. Dabei geht es um unterschiedliche Themen wie zeitgenössische Todes- und Trauerpraktiken, die Psycho-logie ostdeutscher Alltagsgegenstände und Fragen nach der Rolle des Menschen in einem sich verändernden Verständnis von Natur. Gegenwärtig lässt er sich zum Verpackungstechnologen ausbilden und koordiniert das mLAB, ein transdiszi-plinäres Labor des Geographischen Instituts der Universität Bern, das Wissenschaft-ler*innen dazu anregt, künstlerische Arbeit in ihre Forschung zu integrieren und neue Wege der Wissenskommunikation zu beschreiten.